Biosprit ist viel schädlicher als Benzin oder Diesel

Biodiesel der Sprit der Zukunft, der unsere Umwelt schonen sollte und weniger CO2-Ausstoß haben sollte. Doch nun erschüttert eine Studie die von der EU-Kommission in Auftrag gegeben wurde. Viele der Öko-Kraftstoffe sind viel schädlicher für unser Klima als herkömmlicher Benzin oder Diesel. Dies gilt besonders für den in den USA beliebten Sojabohnen-Sprit und den europäischen Biodiesel aus Raps oder Zuckerrüben.

Die Forscher setzten mit diesem Ergebnis ein großes Fragezeichen hinter das Biosprit-Klimaschutzziel der EU. Das Interessante daran, die EU-Kommission hat das Ergebnis erst dann veröffentlicht, als die Nachrichtenagentur Reuters rechtlich die Herausgabe erzwungen hat.

Die EU wollte bis 2020 zehn Prozent des Kraftstoffes aus erneuerbaren Quellen gewinnen. Doch das ist schon seit Jahren umstritten gewesen.  Der Grund dafür ist, dass dadurch der Anbau von Agrarprodukten für Lebensmittel knapper wird oder Regenwälder für den Anbau von Zuckerrohr gerodet werden muss.

Deshalb fällt auch die Klimabilanz nicht gut aus. Die Umweltbelastung von Biosprit aus Sojabohnen beträgt in etwa 340 Kilo Kohlendioxid je Gigajoule im Vergleich zu rund 85 Kilo bei herkömmlichem Diesel. Bei Biodiesel liegt der Wert bei 150 Kilo, bei Bioethanol aus Zuckerrüben bei 100 Kilo und mit 82 Kilo schneidet am besten Zuckerrohr-Bioethanol aus Lateinamerika und Palmöl-Diesel aus Südost-Asien mit 74 Kilo ab.

Im Dezember verlangte die EU-Kommission die Ergebnisse aus der Studie zu streichen. Die Methodik und andere Fragen sind nicht korrekt gewesen, hat die Kommission erklärt. Die bereits geltende Biosprit-Richtline sei hochkomplex.

Darauf hin hat sich die Fraunhofer-Gesellschaft, die bei dieser Studie mitgearbeitet hat, davon distanziert. Aber auch andere Forschungsergebnisse stellten den Sinn des Biosprit in Frage. Wolfgang Eichhammer vom Fraunhofer-Institut warnte aber davor, voreilige Schlüsse angesichts der ermittelten Werte zu ziehen. Man muss dabei einfach noch weiter forschen. Die schon festgelegten Nachhaltigkeitskriterien müssten überarbeitet und ineffiziente Biokraftstoffe ausgeschlossen werden.

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