E-Wheel Drive

E-Mobilität erfordert neue Konzepte für den Antrieb. Der sogenannte Radnabenmotor vereint alle Bauelemente für Antrieb, Verzögerung und aktive Sicherheit innerhalb der Felge . Der Automobilzulieferer Schaeffler nennt sein System E-Wheel-Drive. Die zweite Generation des Antriebs treibt nun ein Entwicklungsfahrzeug auf Basis eines Ford  Fiesta an. Das Prinzip des Radnabenmotors ist bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts bekannt. Die Vorteile der Antriebstechnik resultieren vor allem im geringen Bauraum.

Der Hersteller sieht die Verwendung des Radnabenantriebs in einem konventionellen Fahrzeug als Übergangslösung. Das B-Segment-Fahrzeug dient als Erprobungsträger. Vollends ihre Stärken können Radnabenantriebe indes erst in neuen Fahrzeugkonzepten ausspielen, ordnet Prof. Peter Gutzmer, Schaeffler Vorstand für Forschung und Entwicklung, die Antriebs-Innovation ein: Erst der hochintegrierte Radnabenantrieb ermöglicht es, das Stadtauto neu und völlig frei zu denken. Er ist zukünftig ein Schlüssel für neue Fahrzeugkonzepte und Automobilplattformen. Für urban genutzte Elektrofahrzeuge, wie sie in einigen Ballungsräumen obligatorisch werden können, schafft der Radnabenantrieb eine bislang ungekannte Raumökonomie. Bei diesen neuartigen Fahrzeugkonzepten sind alle für Vortrieb, Bremsen und Fahrsicherheit  relevanten Bauteile im Rad untergebracht.

In der Fahrzeugplattform bleibt damit der maximale Platz für Passagiere, Gepäck sowie Batterie, Elektronik und Kommunikation. Und darauf können die Fahrzeughersteller dann unterschiedliche Karosserien realisieren.

Die Eckdaten der Leistung beim E-Wheel-Drive liegen bei bis zu 40 kW/55 PS pro Rad beziehungsweise bei einer Dauerleistung von zweimal 33 kW45 PS. Das entspricht bei zwei angetriebenen Rädern eines Fronttrieblers einer gemeinsamen Antriebsleistung von 110 PS beziehungsweise 90 Pferdestärken, die durchschnittliche Leistung eines Kleinwagens wie der Ford Fiesta. Dabei liefert der flüssigkeitsgekühlte Radnabenantrieb der zweiten Entwicklungsstufe (Beta) ein Drehmoment  von bis zu 700 Newtonmeter. So verfügt der aktuelle Radnabenantrieb E-Wheel Drive Beta gegenüber dem 2010 im Ideenfahrzeug Schaeffler Hybrid (auf Basis eines Opel Corsa) gezeigten Radnabenmotor der ersten Generation (Alpha) über ein Drittel mehr Leistung und ein um 75 Prozent höheres Drehmoment. Die elektrische Spannung des Hochvoltantriebs beträgt 360 – 420 Volt. Mit insgesamt 53 Kilogramm beträgt das Mehrgewicht des neuen Radnabenantriebs gegenüber einem herkömmlichen Rad mit Radlager und Bremse 45 Kilogramm. Das Bauvolumen von 16 Liter findet Platz in einer 16-Zoll-Felge.

Der E-Wheel Drive ist mittlerweile auch Teil eines vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gelisteten Forschungsprojekts.



Quelle: auto-presse.de

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